Design sollte in deiner Selbständigkeit eines der ersten Dinge sein, über die du dir Gedanken machst. Einzig dein Vorhaben, deine Marke (wenn du eine aufbauen möchtest), deine Ausrichtung kommen noch davor. Ich sehe leider oft Gründerinnen, die sich von irgendwelchen shiny objects oder auch Online-Kursen zum Thema „wie baust du deinen Online-Kurs auf“ oder „wie gewinnst du Kund*innen mit deinem Instagram-Kanal“ oder ähnlichem dazu verleiten lassen den Part mit ihrem Design einfach auszulassen oder „mal aus dem Bauch heraus zu machen“. Mal ehrlich: würdest du einfach mal ohne Vorwissen dein Knie operieren oder dein Haus bauen? Macht es also Sinn dein Branding einfach aus dem Gefühl raus aufzubauen? Wohl kaum – schon gar nicht, wenn du smart agierst. Viel eher würdest du dich wohl in diese Themen erstmal einlesen, Expert*innen befragen oder jemanden buchen, der dir dabei hilft.

Welchen Stellenwert Design für dein Business tatsächlich hat (oder haben sollte)

An dieser Stelle möchte ich eine kleine „Warnung“ aussprechen. Denn dieser Artikel ist sehr ehrlich und ein bisschen ein rant. Denn es regt mich richtig auf, dass so viele Unternehmerinnen ihrem Branding und Design einfach Null Stellenwert geben. Dabei spielt es in deinem Business eine richtig zentrale Rolle.

 

Was kein Branding zu haben für dich und dein Business bedeutet

Ohne strukturiertes Branding und Design denkst du dir bei jedem Posting „oh, das sieht aber eigentlich nicht gut aus“. Oder jedes Mal, wenn du auf deine Website gehst „örks, das zeigt gar nicht mehr, was ich wirklich kann“. Oder auch bei jeder Podcast-Folge für die du dein Cover erstellst „das Design gefällt mir eigentlich gut, aber es passt so gar nicht zu meinem Feed auf Instagram. Das sollte ich auch mal ändern, damit dann alles einheitlich ist und sich stimmiger anfühlt“.

 

Prokrasti-Branding

Ein Punkt, auf den ich hier eingehen möchte ist Prokrasti-Branding. Also das Aufschieben deiner eigentlichen ToDos indem du dich stattdessen mit der Suche nach der 100sten Farbe beschäftigst. Auch diese Form der Prokrastination führt in deinem Branding zu keinem sinnvollen Ergebnis. Sinnvoller ist es dein Design einmal gut, strukturiert und solide zu erarbeiten – dann kommst du auch nicht mehr in Versuchung dein Design zu ändern, statt dich deinen eigentlichen Aufgaben zu widmen.

 

Aber wieso ist es wichtig mit deinem Design zu starten?

Design ist die Basis für alles, womit du dein Business sichtbar machen möchtest. Deine Website: ohne Design nur ein Haufen Text und ein paar Bilder. Dein Insta-Kanal: ohne Design ein Zeitfresser ohne Output. Dein Workbook: ohne Design vermutlich gar nicht erst fertig, weil dir beim Erstellen die Linie gefehlt hat.

Und falls du, wie ich, zu den Menschen gehörst, die sich bei solchen Texten denken: na dann mach ich es erst recht und beweise das Gegenteil…. I get it.

Aber denken wir mal gemeinsam ein paar Schritte weiter: dein Design verwendest du nicht nur am Anfang deiner Selbständigkeit mal eben und dann brauchst du das nie wieder.

So wichtig ist Branding für Selbständige

Dein Design ist in deinem Business überall. Du arbeitest ständig mit deinem Design. Egal, ob du eine Rechnung schreibst, einen Flyer drucken möchtest, eine Ad auf Social Media laufen lässt oder eben „nur“ durch deine Website gefunden wirst und die Kund*innen dir die Türe einrennen. Sobald du deinen Kund*innen irgendeine Art von Handout, Workbook oder andere Unterlagen gibst: voila, die Person hat dein Design in der Hand – wörtlich.

Und sobald du irgendeine Art von Marketing machst, um dein Business sichtbar zu machen, verwendest du auch wieder dein Design. Als erfolgreiche Online-Unternehmerin arbeitest du fast täglich mit deinem Branding. Jedes Mal, wenn du ein Posting erstellst, ein Workbook zusammenstellst, für deine Kund*innen ein Handout vorbereitest, einen Newsletter verschickst….. Was mir hier gar nicht eingeht, ist, wieso so viele immer noch glauben, dass Branddesign einfach so mal eben nebenbei passiert und dann gut wird? Nein, das ist absoluter Bullsh*t. Dein Design wird nicht von selbst gut. Es wird auch nicht automatisch gut, nur weil du es aus dem Bauch heraus erstellt hast. Es muss auch nicht automatisch gut sein, nur weil du „online eine Ausschreibung dafür gemacht hast, die nur 100 Euro gekostet hat“. Für Branddesign, das in die Tiefe geht und spiegelt, wer DU bist, ist es auch nötig beim Briefing in die Tiefe zu gehen… aber das ist ein anderer rant für einen anderen Artikel.

 

Wann ist es tatsächlich noch (zu) früh, um dir Gedanken um dein Design zu machen?

Wenn du noch gar nicht weißt, was du anbieten willst, aber weißt, dass du selbständig sein möchtest ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, um dir über dein Branding Gedanken zu machen. Da ist zuerst mal wichtig, dass du weißt, was du für wen anbietest und warum.

Wie das mit dem Gründungsdatum zusammenhängt ist ganz individuell. Du kannst zum Beispiel auch schon alles vorbereiten und dann am Tag deiner offiziellen Gründung „rausgehen“. Oder du kümmerst dich zuerst um die offizielle Gründung und gehst dann alles andere an. Was besser ist, hängt komplett von dir und deiner Persönlichkeit ab und davon, wie schnell du Kund*innen gewinnen möchtest.

Ein Gedanke, den ich dazu immer wieder von meinen Kund*innen höre ist folgender: „ich muss zuerst mal Kund*innen gewinnen, bevor ich in mein Design investieren kann“. Ja, I get it. Geld wächst nunmal nicht im Blumentopf, auch bei mir nicht. Aber lass mich dir eines sagen: das Finden und erfolgreiche Gewinnen von Menschen, die dich für dein Angebot bezahlen wollen ist erschwert, wenn du keinerlei Unterlagen hast, die du ihnen geben., zeigen, verlinken oder schicken kannst.

Besser kommt es hingegen, wenn du Menschen ansprichst und erzählst, dass es dein Business gibt, wenn du ein bisschen vorbereitet bist und dein Gegenüber sich über dich und deine Arbeit informieren kann. Das kann auf unterschiedliche Weise passieren: Website, Social Media Account, Info-PDF, gedruckter Folder, Youtube-Kanal, Podcast, Blog,… Und was brauchst du, um diese Möglichkeiten zu nutzen? Genau, ein passendes Design.

 

Wann kannst du auf Design für deine Selbständigkeit verzichten?

Wenn du nicht vorhast dein Business auf irgendeine Art und Weise sichtbar zu machen. Wenn du nicht willst, dass potenzielle Interesent*innen nach dir googeln können um sich über dich und deine Arbeit zu informieren. Oder auch nach einer Empfehlung wissen wollen, wer du bist.

Ja, dann kannst du vielleicht auf Design verzichten.

 

In allen anderen Fällen:

Design ist in deinem Business essentiell und du solltest dir bereits bei deiner Gründung darüber Gedanken machen. Der einzige Schritt, der noch vor deinem Design/Branding sinnvoll ist ist deine Positionierung zu erarbeiten. Und nein: die muss nicht von Beginn an ultra spitz sein. Du kannst auch mal starten und nach und nach verfeinern. Und du kannst dein Design auch erarbeiten, wenn du noch nicht 5 Kundenavatare erstellt hast. Bei Branding für Selbständige spielt nämlich deine Persönlichkeit eine ganz zentrale Rolle. Auf die wird alles abgestimmt, damit Menschen vom ersten Moment an spüren, wer du bist.

Und dafür reicht es, wenn du weißt, wer DU bist, was du anbietest und wofür du stehst. Alle weiteren Schritte gehst du in guten Programmen, die dir zeigen, wie du dein Branding aufbaust.

 

Wo stehst du jetzt?

Habe ich dich jetzt verunsichert, ob du „schon soweit bist“ dich mit deinem Design zu beschäftigen? Das war nicht meine Absicht. Wenn du möchtest, können wir gerne einen unverbindlichen Infocall ausmachen und wir besprechen gemeinsam, was für dich und dein Business aktuell der beste nächste Schritt ist. Denn in meinen Augen ist jedes Business unterschiedlich und braucht daher auch branding-technisch unterschiedliche Dinge.

Generell gibt es bei mir unterschiedliche Arten der Zusammenarbeit. Welche zu dir passt und womit dein Business aktuell gut ausgestattet ist, können wir gerne im Call besprechen. Lass mich gerne auch wissen, wenn du vorab Fragen hast. Ich freue mich, dich kennenzulernen!

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